Mit dem Rad von Püttlingen nach Südtirol

Nach einjähriger sorgfältiger Planung durch Angelika und Manfred Weinkauff machten sich vier Frauen ( Angelika Weinkauff, Anneli Paul, Daniela Theis-Wieland, Juliane Raubuch) und fünf Männer ( Armin Jakob, Bernd Jochum, Klaus Wieland, Manfred Dietz und Manfred Weinkauff) der LTF am 06.07.2018 auf den Weg zum Kalterer See nach Südtirol. Am Bahnhof in Püttlingen wartete gegen 09:00 Uhr schon ein kleines Komitee der LTF, das die Radlerinnen und Radler mit den besten Wünschen für die Fahrt verabschiedete. Am ersten Tag führte die überwiegend flache Stecke über 116 km entlang der Saar und des Saar-Kohle-Kanals bis in Elsass nach Saverne, wo wir den Abend bei gutem Essen und Getränken ausklingen ließen.
Am zweiten Tag führte die ebenfalls überwiegend flache Strecke durch das südliche Elsass über 112 km in den nördlichen Schwarzwald nach Haßlach-Schnellingen, wo die Gruppe den Abend noch bei einem Bad in einem Schwimmingpool geniessen konnte. Den Rhein überquerten wir bei Offenburg.
Der dritte Tag stellte dann beim Überqueren der Höhen des Schwarzwaldes mit einem sehr giftigen langen Anstieg in Schrammberg (Kommentar Bernd: Scheiss-Berg) und bei der Auffahrt auf die Schwäbische Alp deutlich höhere Anforderungen an die Radlertruppe. Die Strecke über 108 km führte von Schnellingen nach Liptingen auf die Schwäbische Alp. Abends waren alle froh, die ersten kräftigen Bergwertungen gut überstanden zu haben.
Der vierte Tag führte uns dann über 110 km von Liptingen nach Eglofs. Zunächst ging es entlang des Bodensees überwiegend bergab, dann aber ab Tettnang wieder bergauf bis nach Egloffs hoch. Nach Egloffs mussten wir die Räder über eine sehr steile Rampe von etwa 400 Metern mit mehr als 18 % Steigung überwinden. Um so schöner war die Aussicht am Zielort (bis zum Arlberg) und wir genossen den Abend auf dem Dorfplatz bei gutem Essen und kühlen Getränken.
Der fünfte Tag führte uns über 86 Km von Egloffs durch das Allgäu nach Österreich ins Tannheimer Tal zum Haldensee. Nach einer langen Abfahrt nach Immenstadt mit dem Alpsee folgte ein sehr steiler Anstieg über mehrere Kilometer bei Kranzegg und anschließend ab Rettenberg eine weitere Bergfahrt hoch zum Oberjoch in ca. 1088 Metern Höhe. Die Fahrt hoch zum Oberjoch fiel uns leichter als gedacht. Vom Oberjoch ging es dann wieder bergab ins Tannheimer Tal. Nach einem kurzen Bad im kühlen Haldensee genossen alle das vorzügliche Abendessen in einem hervorragenden, direkt am See gelegenen Hotel mit Hallenbad, Pool und Sauna. Da es in der Nacht geregnet hatte, wurde der Start am nächsten Tag um eine Stunde verschoben.
Der sechste Tag führte über 89 Km vom Haldensee nach Prutz. Es war der härteste Tag der Tour. Der Namen Hahntennjoch werden sicherlich nicht alle in unbedingt positiver Erinnerung behalten. 15 km Anstieg mit vielen Serpentinen und Steigungen von 10-17 % verlangten von allen die letzten Kräfte ab. Aber jede und jeder schaffte den Anstieg auf 1894 Meter, den höchsten Punkt unsererTour. Die Bergwertung gewonnen hat ausnahmsweise nicht unser Vorsitzender Armin, der selbst am höchsten Anstieg noch singen oder jodeln kann und die nachfolgenden Fahrerinnen und Fahrer bei der Ankunft fotografierte. Böse Zungen behaupten allerdings, so wie er den Berg hochfährt, besitze Armin gar kein normales Fahrrad, sondern ein hervorragend getarntes E-Bike.
Allerdings versicherte Armin glaubhaft auf Nachfrage, dass er kein E-Bike fährt. Manfred Weinkauff hatte hier etwas Pech, als ihm die Kette am Berg absprang und sich heftig gegen die Remontage wehrte. Bei den Frauen war meistens Danni die Schnellste am Berg. Allerdings müssen Danni und Armin Abstriche in der B-Note beim Bergabfahren hinnehmen. Nach einer kurzen Pause auf dem Hahntennjoch erfolgte eine etwa 15 km lange Abfahrt nach Imst, wo wir eine Pause einlegten. Anschließend ging es weiter zum Zielort Prutz, wo jeder froh war, diese Etappe geschafft zu haben.
Am siebten Tag führte der Weg in Richtung Rechenpass. Da die eigentliche Passstraße von Prutz aus nicht mit Rädern passiert werden darf, führte uns der Weg zunächst über eine Nebenstrecke in die Schweiz nach St. Martina in Richtung St. Moritz. Unmittelbar hinter dem Grenzübergang erwartete uns der nächste kräftige Anstieg. Diesmal ging es ca. 5-6 km hoch über Serpentinen und Steigungen von etwa 8 % bis nach nach Nauders. Im Vergleich mit dem Hahntennjoch war die Bergauffahrt diemal deutlich leichter als am Vortag zu schaffen. Von Nauders aus erreichten wird den Rechenpass nach wenigen Kilometern und einem relativ leichten Anstieg. Der Rechenpass liegt in etwa 1455 Metern Höhe. Im Ort Rechen am Rechensee legten wir eine kleine Pause ein. Anschließend führte uns der Weg entlang des Rechensees talwärts zu unserem Zielort Schluderns in Südtirol. Mit 73 km war dies unsere kürzeste Tagesetappe.
Am achten und letzten Tag fuhren wir 108 km über gut ausgebaute Radwege entlang des Tales der Etsch bis nach Meran und von dort über die Südtiroler Weinstraße in Richtung Bozen. Vor Bozen mussten wir einen letzten kräftigen Anstieg über ca. 8 km hoch nach Kaltern meistern, um dann die Fahrt ins Tal zum Kalterer See geniessen zu können. Glücklich und zufrieden erreichten wir gegen 18:00 Uhr unser Hotel in St. Josef, wo Marina Jakob und Monika Kirsch bereits warteten und ein Umtrunk mit Proseco und Bier die Etappenfahrt erfolgreich beendete.
Die Gesamtstrecke von 802 km war geschafft. Es gab keine Unfälle oder größere technische Probleme. Lediglich unser Vorsitzender Armin Jakob hatte das Pech gepachtet. Insgesamt vier Mal musste er den Schlauch in seinem Hinterrad wechseln. Bereits nach 40 Kilometern bei Saargemünd hatte sich eine große Glasscherbe in den Radmantel gebohrt, was ihm auf der weiteren Fahrt noch drei Mal zum Verhängnis wurde. Von Freitag bis Dienstag verbrachten wird dann noch einige Tage in einem sehr schönen Hotel in St. Josef und genossen die letzten Tage mit einem Stadtbummel in Bozen, einer Weinprobe, Bergwanderungen, Läufen um den Kalterer See und Relaxen am Swimingpool oder im hoteleigenen Strandbad am Kalterer See.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass wir alle eine sehr schöne, teilweise auch anstrengende, Etappenfahrt durch tolle Landschaften geschafft und einen herrlichen und erlebnisreichen Urlaub hatten. Die Stimmung in der Gruppe war immer klasse.
Ein besonderer Dank gilt den Organisatoren, Angelika und Manfred Weinkauff, die mit akribischer Planung (Vorfahrten auf den einzelen Teilstrecken, Probewohnen in den gebuchten Hotels) nur ausgesprochen gute Unterkünfte an allen Orten ausgewählt hatten. Auch sorgten sie dafür, dass wir die Wege zu den einzelnen Etappenzielen sicher fanden und keiner aus der Gruppe auf den Fahrten verloren ging oder alleine zurückfiel. Manfred Weinkauff pendelte stets zwischen der Spitze und dem Ende des Feldes. Selbst mit dem Wettergott hatten sie sich verbündet. Wir hatten während der gesamten Etappenfahrt stets warmes und sonniges Wetter und mussten nie die mitgeführten Regenjacken anziehen.

Bericht: Manfred Dietz




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